Sicherheitsrat

Laut der Charta der Vereinten Nationen kommt dem Sicherheitsrat die Verantwortung zur Einhaltung des globalen Friedens und der internationalen Sicherheit zu. Ist diese bedroht, so ist es das primäre Ziel des Gremiums, eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Konfliktes zu finden. Sollte dies jedoch scheitern, so stehen dem Gremium sowohl Sanktionen, als auch in letzter Konsequenz, militärische Mittel zur Verfügung. Im Gegensatz zu allen anderen Ausschüssen ist es dem Sicherheitsrat, als einem der fünf Hauptorgane der Vereinten Nationen, möglich bindene Entscheidungen zu treffen. Um dieser Rolle gerecht zu werden, muss das Gremium stets flexibel, verantwortungsvoll und auch kompromissbereit agieren, um damit die Interessen aller UN-Mitgliedsstaaten zu vertreten und militärische Konflikte zu vermeiden.


Die Vorsitzende



Liebe Delegierte von SPUN 2016,

mein Name ist Inés Faghihi und ich komme aus der kleinen aber feinen, wenn auch zugegebenermaßen oft kalten Hansestadt Bremen. Ich besuche zur Zeit die 12. Klasse des Hermann-Böse Gymnasiums und darf zu Zeiten von SPUN bereits mein Abitur und mein IB in den Händen halten.

Neben der Schule füllen Dinge wie die Arbeit in unserer Schülervertretung, die freiwillige Arbeit im Altenheim oder das Tanzen meinen Alltag. Außerdem durfte ich bereits an mehreren MEPs auf schulischer, nationaler und internationaler Ebene, aber auch an MUNs wie THIMUN und unserer schuleigenen Konferenz ELMUN als Delegierter, Vorsitzender oder als Präsidium teilnehmen.

Meine SPUN-Karriere begann 2014 als Richterin Russlands im Internationalen Gerichtshof, welchen ich 2015 auch leitete. Nun habe ich die Ehre zusammen mit Julian den Sicherheitsrat zu leiten und freue mich sehr darauf, auch das dritte Mal sechs Tage mit hochmotivierten Delegierten und jeder Menge Spaß zu verbringen. Wenn ihr Hilfe braucht, Fragen habt oder einfach mal plaudern wollt - ich bin über alle erdenklichen Wege erreichbar und stehe Euch gerne mit Rat und Tat zur Verfügung!

In freudiger Erwartung, euch in Bonn begrüßen zu dürfen

Eure Inés


Der Vorsitzende



Liebe zukünftige Delegierte,

mein Name ist Julian Wörfel und mir wird in diesem Jahr die große Ehre zuteil, mit der bezaubernden Inés den Sicherheitsrat leiten zu dürfen. Zur Zeit der Sitzung dürfte ich hoffentlich mein Abitur besitzen, welches ich auf der Latina in Halle im wunderschönen Ostblock abgelegt haben werde.

In meiner Freizeit betreibe ich Kampfsport, arbeite in einem Katzenheim und in der hiesigen Flüchtlingshilfe. Auch SPUN, woran ich bereits zweimal als Delegierter teilnahm, sowie das MEP auf nationaler und schulinterner Ebene beschäftigten mich zum Teil auch als Vorsitz und Präsident geraume Zeit, und hinterließen ihre Spuren.

Denn das SPUN-Gefühl, welches dem „Flow“ sehr nahe kommt, kann niemanden kalt lassen. Die spannenden Debatten, der Mut, den man aufbringt, eine Rede zu halten, die tollen Leute und die schlaflosen Nächte prägen einen nachhaltig.

Und um auch euch die Freude zu bereiten, derart informative und spannende Erfahrungen machen zu dürfen, werden wir euch als eure Vorsitzenden gerne zur Seite stehen und durch die Vorbereitung und Sitzungswoche geleiten.

Wir sehen uns in Bonn,

Julian


Themen


Boko Haram

Eine besondere Form an Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt die terroristische Vereinigung „Bücher sind Sünde“ (ungefähre Übersetzung). Die im Norden Nigerias operierende islamistische Gruppe wird unter anderem mit dem IS in Verbindung gebracht. Ihre Terrorakte hängen auch mit dem im Norden des Landes geltenden Shariagesetze zusammen, die auf der Armut und der radikalisierten Gesellschaft basieren. Seit 2010 verübte Boko Haram eine Serie an Attentaten. Von Überfällen auf Gefängnisse über Attentate bis zu Anschlägen, besonderes Augenmerk legen die Terroristen auf Staat, zivile Bevölkerung und vor allem örtlich ansässige Christen. Die Liste an Morden ist lang, die Liste an Menschenrechtsverletzungen wohl noch viel länger. Boko Haram ist zu einer der brutalsten und gefährlichsten Terrorgruppen weltweit herangereift und bedroht zunehmend auch die internationale Sicherheitslage. Umso wichtiger ist es, dass bald supranationale Lösungen gefunden und Konsequenzen gezogen werden, um den Frieden wieder herzustellen. Dafür ist auch die Arbeit des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen unabdingbar.


Zypern Konflikt


Ein von der Allgemeinheit wenig beachteter aber von der UNO sehr häufig bearbeiteter Fall spielt sich seit Jahrzehnten auf der zypriotischen Insel im Mittelmeer ab. Die wieder in der Kolonialzeit begründete Auseinandersetzung basiert auf einem ethnischen Konflikt zwischen ortsansässigen Türken und Griechen der sich ab dem ersten Weltkrieg verstärkte bis auf bürgerkriegsartige Zustände und Anschlagsserien. Zu einer weitgehenden Trennung der Volksgruppen kam es, nachdem die Vereinten Nationen mit der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus intervenierte. Eine neutrale Zone wurde errichtet, „vertrauensbildende Maßnahmen“ durchgeführt und verschiedenste Verhandlungen geführt.
Als Südostflanke der Nato spielt die Insel des weiteren eine nicht unerhebliche Rolle im Nahostkonflikt.


Kaschmirkonflikt


Ein von der westlichen Welt verhältnissmäßig unbekannter Konflikt spielt sich in der Kaschmirregion ab. Nicht nur verschiedene Staaten, Indien, Pakistan und China prallen mit ihren Interessen hier aufeinander, auch ein Glaubenskonflikt zwischen Sikh und Muslimen spielt hier eine nicht unerhebliche Rolle und um die Situation noch zu verschlimmern auch noch Wirtschaftsideologien von Liberalismus bis Sozialismus.
Während die ersten Auswüchse des Jahrhunderte alten Konflikts in der Zeit der Kolonialisierung durch die Briten liegen, wuchs er über verschiedene Autonomiebewegungen bis auf einen Territorialkonflikt zweier Nationen an. Mit erreichen der Unabhängigkeit von Pakistan wie Indien 1947 eskalierte die Situation erstmalig in einem zwei Jahre dauernden bewaffneten Konflikt der beiden Parteien über die multiethnische Region. Nach politischen Umstrukturierungen kam es zu einem Massaker an Demonstranten womit die Zeit des Staatsterrors und der mörderischen Militanz der Rebellen eingeleitet wurde. Seit 1988 verstarben durch terroristische Gewalt 14.719 Zivilisten.
Die ganze Situation ist sehr ambivalent, mal eskaliert die Situation was das Erheben des Konfliktes auf eine Konfrontation zweier Atommächte beschildert, mal ist sie durch Abkommen und Dialog gemildert. Die UNO selber ist seit 1948 mit der UNCIP, der United Nations Commission for India and Pakistan aktiv und strebt eine politische Lösung mit einer Volksabstimmung als Ziel an. Verschiedene Waffenstillstände konnten schon errungen werden.
Die Aufgabe des Sicherheitsrates welcher sich an der friedlichen Lösung von Konflikten orientiert wird auch in dieser Sitzungswoche sein den Konflikt nach allen Möglichkeit zu beschwichtigen.