Generalversammlung

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen ist das größte der sechs Hauptorgane - alle 193 Mitgliedsstaaten sind in ihm vertreten - und beschäftigt sich mit umfassenden, weltpolitischen Fragestellungen. Zusätzlich fallen Entscheidungen über den Haushalt der UN und die Struktur der Organisation in ihren Kompetenzbereich. Die Generalversammlung gilt als das Gremium, welches die politische Leitlinie der Arbeit der Vereinten Nationen beschließt. Resolutionen der Generalversammlung müssen von mehr als der Hälfte der Delegationen beschlossen werden, Entscheidungen zum Weltfrieden, des Haushalts und etwa der Aufnahme neuer Mitglieder erfordern außerdem eine Zweidrittelmehrheit im Gremium.

Die Generalversammlung bei SPUN 2016 wird sich mit zwei Resolutionsentwürfen aus vorherigen Sitzungswochen auseinandersetzen. Ihre Delegierten sollten außerdem im Hinterkopf behalten, dass während der Sitzungswoche jederzeit beschlossene Resolutionen aus anderen Ausschüssen und Organen auf die Agenda der Generalversammlung gesetzt werden können.


Die Vorsitzende



Hochverehrte Delegierte,

mein Name ist Laura Faghihi und ich komme aus dem nordischen Bremen! Zurzeit besuche ich die 11. Klasse des Hermann-Böse Gymnasiums und schließe in einem Jahr mein Abitur sowie mein IB ab. Erfahrungen bezüglich politischer Planspiele durfte ich durch zahlreiche Teilnahmen bei MEPs und MUNs sammeln, sowohl als Delegierte als auch als Ausschussvorsitzende.

Bei SPUN ging es für mich 2014 los, als ich im WiSo die Vereinigten Staaten vertreten durfte. Ironischerweise saß ich 2015 noch einmal im WiSo.. als Russland. Dieses Jahr darf ich, zusammen mit Theresa und Luka, die Generalversammlung leiten und hoffe, dass wir eine Woche voller spannender Debatten und einer Menge Spaß haben werden.

Ich freue mich schon viele neue und alte Gesichter bei SPUN 2016 zu sehen.

Bis dann!


Der Vorsitzende



Verehrte SPUNerinnen und SPUNer,

 

ich bin Luka Živkovic, meines Zeichens kommender Mitvorsitzender der Generalversammlung bei SPUN 2016. Abgesehen von dieser großartigen und ehrenvollen Aufgabe gehe ich in München, BY in die 12. Klasse des Gymnasiums. Neben der Oberstufe verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit lesen, Geschichte und „Life Science“ interessieren mich da am meisten.

In der letzten Sitzungswoche trat ich zum ersten Mal mit SPUN und den außergewöhnlichen Menschen, aus denen es besteht, in Kontakt, dabei vertrat ich das Vereinigte Königreich in der Generalversammlung. Es stellte sich heraus: SPUN ist Drama –in einem sehr positiven Sinne. Die Generalversammlung zum Beispiel ist ein riesiges Gremium, hier stehen sich Koalitionen und Interessensbündnisse gegenüber wie vielleicht in keinem anderen Ausschuss. Ein Konsens – wenn erreicht – ist hier häufig guter Grund, sich mal auf die Schulter zu klopfen.

Ich freue mich auf alle Teilnehmer von SPUN 2016, in der Erwartung auf legendäre Sitzungen, die in die SPUN-Chroniken eingehen, und was noch zum unverwechselbaren SPUN-Feeling beiträgt.

Bis bald!


Themen


Gerechte Versorgung

Zwei der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen bis 2030 sind – sinngemäß formuliert – sanitäre Grundversorgung und Trinkwasserzugang für alle sowie die Bekämpfung des weltweiten Hungers. Zum Zeitpunkt des Beschlusses dieser Agenda hatte jeder vierte Mensch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und fast jedes zweite Kleinkinds- und Säuglingstod wurde durch Hunger herbeigeführt.
Der Klimawandel und die daraus resultierende Erderwärmung heben das Problem einer gerechten und nachhaltigen Versorgung mit Wasser und anderen Lebensmitteln auf eine neue Ebene. Das Schmelzen von Gletschereis erhöht nicht nur die Meeresspiegel, sondern verändert die Wasserversorgung von Milliarden Menschen. Während die Trinkwasservorkommen aus Flüssen und Seen für einige Staaten immer schwerer zugänglich werden, wie der Staudammbau in China und der Türkei zeigt, der die flussabwärts liegenden Staaten vor kaum lösbare Probleme stellt, sinken weltweit die Grundwasserpegel. Kriege um Wasser als Ressource sind in der nahen Zukunft nicht auszuschließen, sollte keine langfristige und stabile Lösung in dieser Domäne gefunden werden können.
Der steigende Nahrungsmittelverbrauch des Menschen macht das Problem nicht einfacher zu lösen. Zum einen verbraucht die Kultivierung von Nutzpflanzen und dann zusätzlich die Haltung von Nutztieren enorme Wassermengen, sogenanntes Virtuelles Wasser, zum anderen ist die Nahrungsherstellung einer der größten Treibhausgasproduzenten und bedingt damit die Erderwärmung mit –ein Teufelskreis.
Obwohl 2013 ein Rekordhoch an weltweit zirkulierenden Entwicklungshilfen festgestellt wurde (163,4 Milliarden USD), bleibt ein bedeutender Streitpunkt, wer beispielsweise Infrastrukturprojekte zur Erschließung von Trinkwasserquellen finanzieren soll. Entwicklungsländer zeigen dabei – größtenteils mangels eigener Finanzierungsmittel – auf Industriestaaten, da diese für den weltweiten Klimawandel hauptverantwortlich sind. Mit diesem Ansatz ließ sich aber bisher keine langfristige Lösung finden. Eine rationale Herangehensweise wird daher sowohl von Industrie- als auch Schwellenländern getragen werden müssen, wobei Schwellenländer ebenfalls in die Pflicht genommen werden.
Letzten Endes ist man in Bezug auf die weltweite Bereitstellung von Lebensmitteln an eine Art Kapazitätsgrenze gelangt; weiterer Ausbau der Landwirtschaft und Grundwasserbohrungen werden langfristig zulasten des Planeten, seiner Ökosysteme und der Menschheit gehen. Damit die Entwicklungsziele für 2030 dennoch erfüllt werden können, muss der Frage der nachhaltigen Förderung von Rohstoffen zur Ernährung der Menschen und insbesondere die gerechte Verteilung dieser Ressourcen größere Bedeutung beigemessen werden.


Nahrungsmittel- und Wasserversorgung

Trotz eines spürbaren globalen Wirtschaftswachstums und den Fortschritten im Bereich der Milleniumkampagne der Vereinten Nationen verfügen knapp zwei Milliarden Menschen über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Zuge dessen erkannten die Vereinten Nationen in der unter der Federführung Boliviens in die Vollversammlung 2010 eingebrachte Resolution 64/292 den Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht an. Sanitäre Projekte zur Umsetzung dieses Rechts sind seitdem intensiviert worden.
Die Veränderung der globalen Nahrungsmittel- und Wasserversorgung als Folge des Klimawandels ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Durch das Schmelzen von Gletscherwasservorräten im Himalaya und den Anden kommen Staaten wie Indien und Peru enorme Trinkwasserreserven abhanden. Entlang der Flüsse Euphrat und Tigris liegen vier Staaten, die intensiv um das schwindende Flussvolumen konkurrieren. Indien, China und Pakistan, drei Nuklearmächte, trugen in der Vergangenheit militärische Konflikte um die gemeinsame Grenzregion Himalaya aus. Wasserkriege sind demzufolge keine Prognose für das 21. Jahrhundert, sondern längst Realität.
Die rapide steigende globale Nachfrage nach Nahrung stellt den Menschen und die Ökosysteme der Erde gleichermaßen vor Herausforderungen. Durch den Klimawandel begünstigte Naturkatastrophen vernichten jedes Jahr Millionen von Tonnen an Nahrungsmittelpflanzen. Wasserintensive Landwirtschaft, insbesondere für die Herstellung von Nahrung für Nutztiere, schafft das Problem des Virtuellen Wassers, welches dabei verbraucht wird und dadurch nicht für sanitäre Zwecke verwendet werden kann. Dadurch verbraucht jeder Mensch täglich zwischen 2000 und 5000 Liter Virtuelles Wasser, das Tausendfache seines tatsächlichen Wasserkonsums.
Die Zielsetzung einer nachhaltigen Wasserversorgung und die steigende Lebensmittelnachfrage gehen zurzeit einher und die Vermittlung zwischen den beiden Aspekten ist daher schwierig. Der United Nations World Water Development Report 2015 (WWDR) erachtet eine Effizienzsteigerung in der Verteilung und Nutzung der Ressource Wasser in allen Bereichen sowie den Schutz bestehender Vorkommen als notwendig. Das wirft selbstverständlich die Frage auf, wie (und von wem) diese umfassenden Maßnahmen finanziert und umgesetzt werden sollen. Die Finanzierungsfrage betrifft ebenso den Ausbau der Wasserinfrastruktur in Entwicklungsländern. Eine besondere Priorität genießt auch das Problem der „Transboundary Waters“, also Gewässer mit mehreren angrenzenden Staaten und die gerechte und nachhaltige Verteilung der darin enthaltenen Wasservorkommen.


Syrien

Der Syrienkonflikt began im Arabischen Frühling, somit im April 2011, mit kleinen Demonstrationen gegen die Regierung. Präsident Baschar al-Assad lies die syrische Armee jedoch dafür sorgen, dass diese schnellstmöglich verstummen. In Folge dessen arteten die einst friedlichen Proteste jedoch in gewaltsame aus, in den letzten zwei Jahren schließlich zu einem Bürgerkrieg. Während die Rebellen den Sturz Assads fordern, antwortet der bis jetzt regierende Präsident mit Gewalt, welches zu hunderttausenden von Toten führte, wohlgemerkt auch mehr Tote als der Islamische Staat bis jetzt hervorbrachte. Neben den Toten gibt es auch Millionen von Bürgern die täglich fliehen um Schutz vor der ständig präsenten Gewalt im Land und in der Umgebung zu suchen. Schuld tragen jedoch nicht nur die syrische Regierung oder die Rebellen sondern auch die vereinten Nationen, welche über lange Zeit hinweg untätig blieb. Dies liegt unter anderem daran, dass Syriens Verbündeter, Russland, Verhandlungen blockierte und China keine gefestigte Meinung besaß. Aus dem Bürgerkrieg ging auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hervor, welche seit Ende Mai 2015 ungefähr 50% des syrischen Territoriums besetzt und nun auch terroristisch gegen den Westen vorgeht. Der IS macht auf sich vor allem mit Angstmacherei im Internet aufmerksam und rekrutiert durch die selbe Plattform auch immer wieder neue Krieger. Seit den terroristischen Anschlägen in Paris im November 2015 sagten jedoch mehr und mehr Nationen den „Kampf gegen den Terror” zu, wobei noch immer keine gefestigte Meinung als UN besteht. Präsente Konfliktparteien sind in diesem Fall die Vereinigten Staaten von Amerika und Russland, da die amerikanische Regierung, sowie viele andere auch, mit gezielten Luftschlägen gegen den Terror vorgehen will um Syrien und benachbarte Länder anschließend effektiv stabilisieren zu können. Russland hingegen startete Ende 2015 Luftschläge gegen die Rebellen, welches nicht nur den IS, sondern auch das Assad Regime stärkt. Um die Lage in Syrien also taktisch logisch stabilisieren zu können, muss gewährleistet werden, dass die UN eine gefestigte Haltung erarbeitet um gemeinsam gegen die Bedrohung der Menschenrechte zu kämpfen.